Carl von Ossietzky
"Wo die Männer versagen, da ruft man nach dem Mann. Der Faschismus, der überall anders, überall in neuer nationaler Vermummung auftritt, weist in allen Ländern diesen einen gemeinsamen Wesenszug auf: Die Sehnsucht nach dem Diktator. Die erschlafften Völker suchen nach einem Hirn, das für sie denkt, nach einem Rücken, der für sie trägt." (Wie erschreckend aktuell!)
Carl von Ossietzky lernte ich im Geschichtsunterricht kennen. Sein Mut und seine Aufrichtigkeit hinterließen einen tiefen Eindruck bei mir
Er war als 25jähriger Teilnehmer des Ersten Weltkrieges und musste dort die Schlacht von Verdun erleben. Dieses furchtbare Geschehen machte ihn zum überzeugten Pazifisten. Zusammen mit Kurt Tucholsky rief er 1919 den Friedensbund der Kriegsteilnehmer ins Leben.
Carl von Ossietzky schrieb Artikel gegen die Romantisierung des Krieges und gegen seine Fortsetzung. Er setzte sich vehement für Frieden und Demokratie und gegen Militarismus und Chauvinismus ein.
Das brachte ihn ins Gefängnis und als die Nationalsozialisten an die Macht kommen in verschiedene Konzentrationslager, wo er schwersten Misshandlungen ausgesetzt war, an deren Folgen er 1938 starb.
Er war auf Druck vieler prominenter Emigranten im November 1936 schwerkrank nach Berlin ín ein Krankenhaus verlegt worden (unter Bewachung der Gestapo!) und erhielt wenige Tage später den Friedensnobelpreis, ohne ihn annehmen zu dürfen. Carl von Ossietzky weigert sich jedoch standhaft, unterstützt von vielen Freunden im Ausland, den angesehenen Preis abzulehnen.
"In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz hinweist, als der, der ihn gemacht hat."