Albert Einstein ist vor allem als der brillante Physiker bekannt.

Mehr als die Physik interessierte ich mich für seine andere Leidenschaft: Er engagierte sich politisch und für den Pazifismus und trat sein Leben lang für den Frieden und gegen Militarismus ein.

Seine Überzeugung stand der herrschenden Politik entgegen, was letztendlich dazu führten, dass er seine Heimat verließ und nie mehr zurückkehrte

1932 verfasste er sein „Glaubensbekenntnis, in dem er sein Welt- und Menschenbild niederschrieb, wovon es sogar Tonaufnahmen gibt.

 

Maurice Solovine, ein französischer Philodoph, schrieb über Einstein: „Im Gegensatz zu den meisten sogenannten Intellektuellen, deren moralisches Gefühl oft in so verhängnisvoller Weise verkümmert ist, hat Einstein unermüdlich gegen jegliche Ungerechtigkeit und Gewalttat seine Stimme erhoben. Er wird in der Erinnerung künftiger Geschlechter weiterleben, nicht nur als genialer Mann derWissenschaft von ungewöhnlichem Format, sondern auch als ein Mensch, der die höchsten sittlichen Ideale verkörperte.“

Johannes Wickert, Albert Einstein. Reinbek 1972, S. 144.

Albert Einstein sagt über sich:

„Ich bin nicht nur Pazifist, ich bin militanter Pazifist. Ich will für den Frieden kämpfen.Nichts wird Kriege abschaffen, wenn nicht die Menschen selbst den Kriegsdienstverweigern. Um große Ideale wird zunächst von einer aggressiven Minderheit gekämpft. Ist es nicht besser, für eine Sache zu sterben, an die man glaubt, wie an den Frieden, als für eine Sache zu leiden, an die man nicht glaubt, wie an den Krieg?

Jeder Krieg fügt ein weiteres Glied an die Kette des Übels, die den Fortschritt der Menschlichkeit verhindert. Doch eine Handvoll Wehrdienstverweigerer kann den allgemeinen Protest gegen den Krieg dramatisieren.

Die Massen sind niemals kriegslüstern, solange sie nicht durch Propaganda vergiftet werden. Wir müssen sie gegen Propaganda immunisieren. Wir müssen unsere Kinder gegen Militarismus impfen, indem wir sie im Geiste des Pazifismus erziehen.

Der Jammer mit Europa ist, dass die Völker mit falschen Zielen erzogen worden sind. Unsere Schulbücher verherrlichen den Krieg und unterschlagen seine Gräuel. Sie indoktrinieren die Kinder mit Hass. Ich will lieber Frieden lehren als Hass, lieber Liebe als Krieg.......

Die Menschen müssen weiterhin kämpfen, aber nur, wofür zu kämpfen lohnt: und das sind nicht imaginäre Grenzen, Rassenvorurteile oder Bereicherungsgelüste, die sich die Fahne des Patriotismus umhängen. Unsere Waffen seien Waffen des Geistes, nicht Panzer und Geschosse.

Was für eine Welt könnten wir bauen, wenn wir die Kräfte, die ein Krieg entfesselt, für den Aufbau einsetzten. Ein Zehntel der Energien, die die kriegführenden Nationen im Weltkrieg verbraucht, ein Bruchteil des Geldes, das sie mit Handgranaten und

Giftgasen verpulvert haben, wäre hinreichend, um den Menschen aller Länder zu einem menschenwürdigen Leben zu verhelfen ...s. Wir müssen uns stellen, für die Sache des Friedens die gleichen Opfer zu bringen, die wir widerstandslos für die Sache des Krieges gebracht haben. Es gibt nichts, das mir wichtiger ist und mir mehr am Herzen liegt. Was ich sonst mache oder sage, kann die Struktur des Universums nicht ändern. Aber vielleicht kann meine Stimme der größten Sache dienen: Eintracht unter den Menschen und Friede auf Erden.“

"Heldentum auf Kommando, sinnlose Gewalttat und die leidige Vaterländerei, wie glühend hasse ich sie, wie gemein und verächtlich erscheint mir der Krieg; ich möchte mich lieber in Stücke schlagen lassen, als mich an einem so elenden Tun beteiligen."

Albert Einstein, Wie ich die Welt sehe, in: Carl Seelig (Hrsg.), Albert Einstein: Mein Weltbild, Frankfurt/M. - Berlin 1986, S. 9.